Warum sollte jedes Elementarkind falten können?

Wir starten in der Krippe!

Das Falten von Papier hat in unserer Einrichtung eine grundlegende Bedeutung. Bereits im Krippenalter ermutigen wir die Kinder, verschiedene Materialien zu knicken und später bewusst zu falten. Schon früh erleben die Kleinsten, dass sie eine Faltung gezielt nutzen können, um beispielsweise Papier in eine andere Richtung zu bringen. Die Krippenkinder erkennen bereits Linien, Berg- und Talfalten sowie im fortgeschrittenen Alter auch Symmetrien und Muster.

Das gezielte Lenken der Beobachtung und Handlung bei den Allerkleinsten durch die begleitenden Pädagogen ist dabei von entscheidender Bedeutung. Die zufälligen oder auch gezielten Faltungen der Kinder sollten genutzt werden, um spielerisch auf Faltergebnisse und Begriffe aufmerksam zu machen. Das verbale Beschreiben der Ergebnisse im Kleinkindalter prägt sich mit den Faltbegriffen rasch bei den Kindern ein und verknüpft sich spielerisch, denn in der Regel verbindet das Kind seine schöpferischen Handlungen mit Spaß und Freude.

Die 3-4-jährigen Kinder im Elementarbereich verfügen so bereits über eine Basis aus der Krippenzeit und entdecken nun in der Elementgruppe weitere Spielmöglichkeiten mit dem Material Papier bis zum Schuleintritt.

Welche Fähigkeiten werden durch das erweiterte Angebot gefördert?

 1. Taktile Wahrnehmung unterschiedlicher Papierstrukturen und Haptiken

 2. Schulung der Feinmotorik und Auge-Hand-Koordination

  3. Spielerischer Zugang zur Mathematik und die praktische Anwendung

  4.Verständnis von räumlichen Konzepten und Aufbau von Grundkörpern/Flächen

  5. Symmetrie und Mustererkennung.

  6. Abstraktes Denken, Vorhersagen von Ergebnissen,   Reflexionsfähigkeit

  7. Kreatives und bewusstes Gestaltungsverhalten

Die Elementarkinder lernten in den vergangenen Monaten Basisfaltungen und können nun gezielter Faltanleitungen selbständig aus Abbildungen erlesen, da sie über einige Erfahrung im Falten von Berg- und Talfalten verfügen. Sie haben ein tieferes Verständnis über Faltfolgen, Muster und Symmetrien erworben und kennen auch die Konsequenzen, wenn diese Abfolgen, bewusst oder unbewusst, unterbrochen werden oder nicht genau genug gefaltet wurde. Diese Reflexion ermöglicht es den Kindern zukünftig, sich bewusst für oder gegen eine bestimmte Abfolge beim Falten zu entscheiden, denn für ihre eigenen kreativen Handlungen, sollte alles in Betracht gezogen werden, was ihnen bereits durch Erfahrungen im Gedächtnis ist.

So können alle Besucher in der Ausstellung völlig unterschiedliche Designentwürfe der Kinder betrachten. Entsprechend der einzelnen Fähigkeiten und Vorlieben entwickelten die Kinder, unabhängig von Vorgaben, eigene Kostüme und Accessoires. Dazu zeichneten sie im Vorfeld eigene Entwürfe, testeten Materialien und passten dann gegebenenfalls ihre Ideen an. Die Kinder arbeiteten gezielt, trafen bewusste Entscheidungen und setzten sich intensiv mit ihren eigenen Vorstellungen auseinander.

Darüber hinaus nutzten einige auch die Zusammenarbeit mit anderen Kindern. Diese Unterstützung und Hilfe leisteten die Kinder gegenseitig und lernten nebenbei auch ihre kommunikativen Fähigkeiten zu verbessern. Außerdem erfuhren sie durch die Hilfe der Anderen, dass sich Teamarbeit und Unterstützung auszahlen können und das eigene Projekt vorangebracht werden kann. Der spielerische und praktische Bezug zur Mathematik ist beispielsweise im Bereich der räumlichen Vorstellungsfähigkeit bei allen Kindern angelegt und kann nun in der Grundschule weiter ausgebaut werden. Selbstverständlich konnten auch andere Bildungsbereiche ganz im Sinne der „äb-mi-now Kunstkonzeption® nach Sinje Eggers gefördert werden.

Gemeinsam werden nun die Prozesse und Ergebnisse in der Ausstellung „Bildungsmetamorphose“ zu sehen sein. 

Viel Spaß und Freude beim Entdecken.